Fotografische Einblicke in den Alltag der Studierenden.
Was bedeutet die Bibliothek heute für Studierende: Lernort, Literatur-Konsumtempel oder sind Studierende gar Einbrecher auf der Suche nach Wissen? Antworten gibt eine Foto-Ausstellung in der Teilbibliothek am Wittelsbacherplatz.
Studierende der Kunstpädagogik haben sich anlässlich des 400-jährigen Jubiläums der Universitätsbibliothek mit dem Thema Bibliothek beschäftigt. Ein Semester lang reflektierten sie im Seminar „Digitale Fotografie“ ihre Assoziationen und arbeiteten diese fotografisch aus. Den Kurs leitete Dirk Nitschke, Lehrbeauftragter der Kunstpädagogik und einer von drei Geschäftsführern des atelier zudem.
Entstanden sind Werke zu vier Themenbereichen. Diese reichen vom Einbrechermotiv („Mitgegangen, mitgefesselt“) bis hin zu „Wissenscyborgs“, in denen visionäre Wissensaneignungen visualisiert werden. Einige Fotografien adaptieren Werbeslogans bekannter Discounter. Es entsteht die „Discount Bibliothek“, welche mit der Vorstellung spielt, Wissen sei eine Ware, jederzeit verfügbar und vor allem günstig zu haben. Andere Fotografien spiegeln Fluchtphantasien der Studierenden wider: Ein verlassener Platz suggeriert die Abwesenheit des Studierenden, die dazugehörigen Bilder an der Wand zeigen (Sehnsuchts-)Orte studentischen Lebens.
Die bemerkenswert originelle Ausstellung bietet auf den ersten Blick interessante, kreative Fotos. Auf den zweiten Blick visualisiert sie zum Teil tiefgehende Konflikte der Studierenden: Wie kann man in einer Flut von Informationen das Wichtige, das Richtige finden? Was ist überhaupt wichtig? Ist man mit „Konsumverhalten“ am erfolgreichsten?
Die vielschichtigen Werke sind bis Ende 2019 in der Teilbibliothek am Wittelsbacherplatz zu sehen:
Teilbibliothek Wittelsbacherplatz, Wittelsbacherplatz 1, 97074 Würzburg
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