„Der Blick des Springers“ in Altenau ist eines von fünf Projekte in Niedersachsen bei dem durch die Gestaltung von Kulturlandschaften die touristische Attraktivität eines Ortes erhöht und seine Geschichte informativ aufbereitet werden soll. Zur Realisierung der neuen Landmarken wurde durch die Architektenkammer Niedersachsen ein Wettbewerbe ausgelobt, an diesem sich Teams aus mehreren Disziplinen wie Architektur, Landschaftsarchitektur, Kunst oder Kommunikationsdesign aus ganz Deutschland beteiligten.
Gemeinsam mit den Landschaftsarchitekten von arc.grün (https://www.arc-gruen.de), dem Innenarchitekten Thomas Bieber (https://www.tbia.de) und dem Architekten und Künstler Matthias Braun (http://www.matthias-braun-architekt.de) nahm auch das atelier zudem am Wettbewerb teil. Das interdisziplinäre Team aus Unterfranken setzte sich mit der Idee der „FLUGKURVE“ gegen zahlreiche und namhafte Konkurrenz durch und erreichte den zweiten Platz.
Das Konzept „FLUGKURVE“ befasst sich mit der Geschichte der Bergstadt Altenau. Das Projekt soll an die alte Skisprungtradition des Oberharzes erinnern und mit dem „Blick des Springers“ dem Besucher vom Aussichtspunkt den Blick auf die Harzer Bergwiesen, erlebbar machen.
"Es beginnt mit dem Aufstieg nach oben. Der Zickzackweg ist die erste Anstrengung mit bangem Blick nach oben und freudiger Erwartung auf den Sprung." Peter Springmeister, ehem. Skispringer auf der Altenauer Schanze.
Der Zickzackweg, den die Skispringer seinerzeit zur Schanze aufsteigen mussten, soll als begehbarer Wanderweg in wassergebundener Bauweise verbreitert werden. An vier Punkten lenken Informationseinheiten entlang des Weges den Blick auf die markanten Stellen der „Flugkurve“.
"Oben angekommen löst sich die Spannung am Absprung und die routiniert eingeübten Bewegungen übernehmen automatisch den Bewegungsablauf." Peter Springmeister
Der Schanzentisch erhält ebenso wie die Auslaufzone eine Fassung aus weiß pulverbeschichteten Stahlwangen. Am Schanzentisch wird ein ca. 50x50cm quadratischer Eichenbalken als Sitz „am Absprung“ installiert.
Der Entwurf der Landmarke zeichnet schließlich die „schönste Phase“ des Sprungs und den Blick des Springers mit einer „Flugkurve“ aus 40 Metallstelen nach. Die Stelen aus 110 mm verzinktem und weiß pulverbeschichtetem Stahlrohr haben Längen bis max. 7m und stehen in 3m Abstand voneinander. An der Spitze der Stelen wird ein LED-Lichtschlitz angebracht, so dass die Flugkurve auch in der Dämmerung als markante Landmarke erscheint.
"Mit dem Sprung vom Schanzentisch merkt man, ob der Sprung gelungen ist und es beginnt die schönste Phase des Sprungs – der Flug in einer perfekten Parabelkurve segelt man zu Tal." Peter Springmeister
In der ehemaligen Auslaufzone bilden schließlich drei gleichartige Eichenbalken eine tribünenartige Abstufung, die für Veranstaltungen und Gruppenevents genutzt werden kann.
"Bei der Landung entfalten sich alle Glücksgefühle und man will sofort wieder nach oben und denkt: Nochmal!" Peter Springmeister
Die Landmarke zeichnet so nahezu spurenlos aber erlebbar und wirkungsvoll die Geschichte des Ortes auf die Landschaft.
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